Die Religionspädagogik in unserem Kindergarten

Unsere Einrichtung ist ein evangelischer Kindergarten, in dem viele Religionen und Kulturen aufeinander treffen und sich in Beziehung setzen. Darin sehen wir eine Bereicherung unseres Kindergartenalltages. Wir betreuen Kinder aus unterschiedlichen Kulturen und sehen Kinder als von Gott gewollt und geliebt – unabhängig ihrer Herkunft, Überzeugung und Eigenart. So nehmen wir sie an und respektieren ihre Würde.

Ein wesentliches Ziel ist es für uns, die Kompetenz der Kinder für die Begegnung mit anderen Religionen zu stärken. Im Zeichen der gegenseitigen Akzeptanz lernen die Kinder:

Es ist normal, verschieden zu sein – auch in religiöser Hinsicht.

Wir verstehen unter Religion in unserem Kindergarten nicht nur die monatliche Kinderkirche und die Vorbereitung und Durchführung von Familiengottesdiensten, das Sprechen von Gebeten und das Singen religiöser Lieder, das Erzählen von religiösen Geschichten und das Durchführen von Projekten, nicht nur die Moralerziehung im Sinne von Nächstenliebe, Toleranz und Respekt. Für uns hat jedes Kind ein Recht auf Religion: Ein Recht darauf, zu eigenem Glauben befähigt zu werden, zu eigenem Empfinden, Vorstellen und Konstruieren.

Dieses Recht auf Religion realisieren wir mithilfe der religiösen Erziehung als Erziehung zur Hoffnung – Hoffnung, die aus der Erfahrung und Ausbildung des Grundvertrauens, das im Elternhaus entsteht, hervorgeht. Hoffnung erlebbar und spürbar in allen Lebenssituationen zu erfahren, findet ihren Ausdruck in Lebensfragen, in Fragen nach Sinn, Orientierung und Werten. Kinder wenden sich positiv und neugierig der Welt zu. Nur ein Kind mit Vertrauen in die Menschen und Dinge um sich herum – das Grundvertrauen – kann die Welt entdecken und für sich erschließen.

Im Sinne einer Starthilfe wollen wir die Kinder befähigen, sich den Lebensfragen zu stellen. Indem wir jedes Kind liebevoll aufnehmen, es als aktives Subjekt annehmen und ernst nehmen, findet es bei uns die Unterstützung, die es für seine Selbstwerdung braucht. Grundvoraussetzung für uns ist dabei die eigene Glaubwürdigkeit. Denn nur, wenn wir uns den eigenen Fragen und Antworten bewusst stellen, können wir den Fragen und Antworten der Kinder aufrichtig begegnen.

Die Werteorientierung in unserem Kindergarten ist geprägt vom christlichen Menschenbild. Sie soll den Kindern die Kompetenz geben und sie stärken, selbstbewusst ihre Meinung zu entwickeln und zu vertreten und kritikfähig gegenüber anderen und sich selbst sein zu können.

Religiöse Bildung und Erziehung sind integraler Bestandteil und zugleich Anregung für den Gestaltungsprozess des Kindergartenalltages, des täglichen Miteinanders. Angefangen bei der Gestaltung des Tagesablaufes bis hin zu den Festen und Feiern im Kindergarten spiegeln sich die Inhalte der Religionspädagogik wieder. Religiöse Angebote und eine starke Gemeindeanbindung sollen den Kindern helfen, Vertrauen in das Leben zu entwickeln und dieses Vertrauen zu behalten.

Immer wiederkehrende und fast selbstverständliche Rituale geben den Kindern das Gefühl des Sich-Geborgen-Fühlens und des Angenommen-Seins.