Verlässliche Bindungen

Eine der wichtigsten Aufgaben, die wir in unserer Einrichtung wahrnehmen, ist die Schaffung von verlässlichen Bindungen. Ein Kind, das mit einem Jahr oder älter in den Kindergarten kommt, erfährt meist zum ersten Mal eine längere Trennung von seinen primären Bezugspersonen. Zum sich Wohlfühlen und Weiterentwickeln bedarf es nun der Erweiterung des Bezugspersonenkreises. Besonders Kinder unter drei Jahren benötigen zum Aufbau einer guten Beziehungsqualität feste Bezugspersonen, die ihnen beständig und kontinuierlich zur Seite stehen und dem Kind positiv zugewandt interagieren und ein feinfühliges Verhalten zeigen.

Unsere Aufgabe ist es, gemeinsam mit dem Kind und gerade bei jüngeren Kindern elternbegleitend ein glaubwürdiges Miteinander aufzubauen, in dem das Kind das Gefühl hat, be- und geachtet zu werden und bei der das Kind  eine Beziehung zum Erzieher/zur Erzieherin aufbaut.

Wir bieten den Kindern hierzu einen verlässlichen Rahmen, getragen von Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit und Regelmäßigkeit. Die Kinder erfahren in unserem Kindergarten die Sicherheit zuverlässiger emotionaler Bindungen zu den Erziehern/Erzieherinnen durch partnerschaftliche Erziehung und durch unser gemeinsames Leben. Wichtig sind uns dabei verlässliche Strukturen wie Glaubhaftigkeit, authentische Anteilnahme an den Befindlichkeiten des Kindes und nicht zuletzt eindeutige Regeln, von Kindern und Erziehern/Erzieherinnen gemeinsam aufgestellt, die je nach Bedarf auch jederzeit modifizierbar sind. Aus all diesen Gründen haben wir uns dafür entschieden, unsere Stammgruppen beizubehalten.

So ist die vertraute Bezugsperson, besonders für die Kinder unter drei Jahren, in der Nähe und jederzeit kontaktierbar und der Kindergarten kann zur beruhigenden und gewinnbringenden Sicherheitsbasis und Erfahrungsfläche außerhalb der Familie werden.

Der kindzentrierte Ansatz

Ausgangspunkt bei der Auseinandersetzung mit unserer Kindergartenpraxis war die Frage: „Was brauchen unsere Kinder und deren Eltern?"
Bei der Bestandsaufnahme analysierten wir unser bisheriges Tun und stellten bei der Bedarfsermittlung fest: Aufbau und Gestaltung einer intensiven, von Zuneigung geprägten Beziehung zum Kind ist das Kernstück unseres pädagogischen Handelns. Diese Beziehungen sind in einen konkreten Rahmen eingebettet, umgeben von den Möglichkeiten, die der Kindergarten in seiner Gesamtheit bietet und der Bedeutung der Verbindung zwischen Elternhaus und Kindergarten.
Jedes Kind, das zu uns in den Kindergarten kommt, hat bereits eine weite Strecke der Persönlichkeitsentwicklung zurückgelegt und ist geprägt durch die Familie. Es bringt also eine Beziehungsgeschichte mit. Dabei nehmen Bindungen einen breiten Raum ein. Eigene Erfahrungen sowie unterschiedlich ausgeprägte Fähigkeiten und Fertigkeiten machen jedes Kind einzigartig und anders.
Diese Einzigartigkeit fordert von uns, dass wir jedem Kind den Raum, die Zeit und die Hilfestellung geben, die es braucht, um seine Umwelt zu erschließen. Zielstellung für uns ist es, jedes Kind gemäß seiner Entwicklung zu fördern.
Wir akzeptieren, dass ein Kind ein Kind ist und Kinder Kinder brauchen.
Wir orientieren uns in unserer Arbeit an einem kindzentrierten pädagogischen Ansatz.

Das Spiel des Kindes

Das Spiel ist die ureigenste Ausdrucksform des Kindes. Im Spiel setzt es sich mit sich selbst, mit anderen und seiner dinglichen Umwelt auseinander. Kinder spielen, um sich das Leben handhabbar zu machen und um die vielen täglichen Eindrücke zu verarbeiten. Somit beansprucht das Spiel den ganzen Menschen, seine geistigen und körperlichen Fähigkeiten und seine Gefühle. Es ist für die Kinder ein Hilfsmittel auf dem langen Weg in ein selbstständiges Leben und deshalb ein wichtiges Instrument für die kindliche Entwicklung.
Das Spiel des Kindes ist mit seinem Alter und Entwicklungsstand, seinen Interessen und Bedürfnissen verknüpft.
Mit jedem Lebensjahr entwickelt das Kind immer komplexere Spielformen.
Die Kinder lernen im konzentrierten, ausdauernden Spiel, selber etwas bewirken zu können, kräftigen dadurch ihr Selbstwertgefühl und gewinnen an Selbstsicherheit und Selbstständigkeit.